DTK verurteilt Zerstörung ziviler Ingenieurbauwerke
Das Deutsche Talsperrenkomitee e.V. (DTK) verurteilt aufs Schärfste den Angriffskrieg auf die Ukraine und die Zerstörung von zivilen Ingenieurbauwerken.
Äußerst verwerflich sind u.a. die kriegerischen Angriffe auf technische Anlagen, von denen bei Zerstörung massive Gefahren für die zivile Bevölkerung im Umfeld und weit darüber hinaus ausgehen. Das betrifft insbesondere das in der Berichterstattung immer wieder genannte Atomkraftwerk Saporischschja und den 3629 m langen und bis zu 37 m hohen Kachowka-Staudamm am Dnepr oberhalb der Großstadt Cherson. Bisher waren offenbar nur Schäden zu verzeichnen, die diese Anlagen zwar beeinträchtigen aber noch nicht zu deren Versagen führten. Auf diese Weise wurde und wird dauerhafte Angst geschürt und die Anlagen werden als Teil der psychologischen und der materiellen Kriegsführung missbraucht. Eine neue Dimension stellt nunmehr die Sprengung des Staudammes Kachowka und die damit mutwillig herbeigeführte Überschwemmung dar, deren Auswirkungen insbesondere der Zivilbevölkerung unermessliches Leid zufügen.
Im von Deutschland verursachten 2. Weltkrieg sind damals leider auch Talsperren zu Kriegszielen erklärt worden. 1943 sind von der British Airforce mittels Rollbomben die Edertalsperre und die Möhnetalsperre in Deutschland zerstört worden. Durch die daraus resultierenden Überflutungen sind weit über 1500 Todesopfer in den Unterliegergebieten zu beklagen gewesen. Solche Gräueltaten an der Zivilbevölkerung sind nicht entschuldbar.
Freiheit und Demokratie sind die Basis für jegliches gesellschaftliches und auch fachliches Engagement. Ohne diese zentralen Werte ist die internationale Zusammenarbeit auch in der Internationalen Talsperrenkommission (ICOLD) nicht denkbar. Der völkerrechtswidrige Überfall auf die Ukraine und das damit verbundene menschliche Leid sind nicht rechtfertigbar und stehen den Grundsätzen einer friedlichen Zusammenarbeit entgegen.
Die Pressemitteilung von ICOLD finden Sie hier.